Sonntag, 21. März 2010

Terrakottaarmee

Am nächsten Tag ging's dann mit dem Bus etwas außerhalb zu der Terakottaarmee. Weils billig war und wir gehofft haben, dass es etwas mehr Hintergrundinformationen gibt haben wir dort sogar so eine Reiseführerin engagiert. Großer Fehler - Jan und ich haben dann die nächsten drei Stunden versucht die wieder loszuwerden :-D Ihr Englisch war nicht wirklich gut und mehr als auf den Schildern stand hat sie auch nicht gewusst... Na ja, irgendwie hatten wir trotzdem Spaß mit ihr.

Also gingen wir mit unserer neu "erstandenen" chinsin auf das Gelände und zuerst in die Hauphalle wo die meisten der Soldaten begraben liegen. Begraben trifft das ganze leider am besten, denn so viele wie man sich da vorstellt sind noch gar nicht ausgegraben. Es ist schon nocht beeindruckend aber wir hatten es uns alle größer vorgestellt. Von de 6000 Soldaten von denen immer geschrieben wird sieht man schätzungsweise 300 die sich in der riesen Halle doch ziemlich verlieren. Na ja, da müssen wir einfach in 20 Jahren nochmal kommen, vielleicht sind dann alle fertig gepuzzelt.


Terrakottasoldaten vom Eingang aus



Ob da jeder den richtigen Kopf bekommen hat?


Die ersten 10 Reihen stehen schon ganz ordentlich


Von hinten


Im hinteren Ende stehen dann die Figuren, die gerade zusammen gebaut werden. Ist bestimmt ein 10000000 Teile Puzzle. Das wäre nichts für mich.

Soldaten und Pferde im Aufbau

Im nächtsten Gebäude sieht man dann eine Reihe ranghöherer Soldaten, die vermutlich die Kommandozentrale der Tonkopfarmee darstellen. Viel im Kopf hatten die meisten wie man sieht nicht :-)


Kommandozentrale

Im anliegenden Museum kann man die beiden Streitwägen aus Bronze besichtigen. Diese sind im Maßstab 1:2 aufgebaut und bestehen aus mehreren tausend Teilen. Dementsprechend hat das Puzzeln hier auch mehrere Jahre in Anspruch genommen. Das Ergebnis sieht aber ganz gut aus.

Streitwagen 1

Die unterschiedlichen Funktionen der Streitwägen habe ich leider vergessen.


Ganze vier PS
Der Ferrari unter den Kutschen



Nicht weit Entfernt von der Terrakottaarmee gibt es eine heiße Quelle, die vom chinesischen Kaiser zum privaten Thermalbad umfunktioniert wurde. Das ganze ähnelt eher einem Palast als einer Therme, es würde sich da also auch neben dem baden ganz gut leben lassen.



Haupthaus mit Badebecken im inneren

Auf dem Gelände gibt es drei Badebecken, die jeweils in einem prunkvollen Gebäude untergebracht sind. Das größte ist natürlich dem Kaiser alleine vorbehalten. Seiner Lieblingkonkubine hat er, großzügig wie er war auch ein eigenes Gebäude bauen lassen. Seine Frau hatte aber keins :-) Das dritte Becken schließlich war ein gemeinschaftsgeplansche für die höheren Beamten und Militärbefehlshaber.


Mann sehen die gut aus...


Damit sie auch keiner vergisst gibt es von der Lieblingskonkubine Yang Guifei eine große Marmorstatue, die der Kaiser ihr zu ehren errichten ließ. Zwei Stellen an der Statue sind schon ganz abgegriffen - ratet mal welche... :-)

Die Konkubine und wir


Der Turm hier ist nicht etwa für die Wachmänner, nein das ist ein übergroßer Haartrockner. In ermangelung eines Föhns saßen hier die Frauen im Höhenwind um sich die Haare zu trocknen.


Trockenturm



Händewaschen mit dem angenehm warmen und heilenden Wasser darf natürlich auch nicht fehlen.

Beim Hände wärmen

Nachdem die Hände warm und sauber waren wurde es auch schon Zeit wieder zurück zu fahren. Nach etwas suchen im verwinkelten Xi'an fanden wir auch die letzte Sehenswürdigkeit, die wir am Tag vorher schon gesucht hatten. Sieht eigentlich aus wie ein Tempel, das Dach verrät aber was es wirklich ist.



Was ist das wohl?


Da wir auch hier leider nicht in die Moschee hinein durften schlenderten wir noch einmal durchs Moslemvirtel um dann wiedermal vollgestopft mit den vielen Leckereinen wieder den Rückweg anzutreten.


Allerlei Chinaramsch zum kaufen

Xi'an erster Tag

Was man sich in China natürlich nicht entgehen lassen sollte ist die Terrakottaarmee in Xi'an. So haben Maria, Jan und ich einen Flug in die doch einige Kilometer entfernte Stadt ergattert und sind ein paar Tage später auch schon voller Spannung im Flugzeug. Unser Hostel war direkt innerhalb der Alststadt, die von einer großen Stadtmauer umgeben wird.
Also machten wir uns gleich auf Endeckungstour und der erste Halt war der Glockenturm, wie er in vielen Städten zu finden ist. Da gabs dann eine richtige "Männer"-Glocke, die Jan natürlich gleich ausprobieren musste.


Jan beim läuten

Nachdem die Stadt geweckt war gings gleich weiter zum Trommelturm und da gabs natürlich...

Der Trommelturm

... eine richtige"Männer"-Trommel :-) Also gleich noch die letzten Chinesen aufschrecken.


Richtig abreagieren


Richtige Touries

Vom Trommelturm konnte man dann auch gleich runter auf den Markt im Moslemviertel schauen. Da alles von oben schon sehr lecker aussah, stand unsere nächste Station also schon fest.

Der Markt von oben

Erschöpft vom Trommeln und der Treppenlauferei mussten wir uns natürlich gleich stilgerecht mit echt muslimischem Essen versorgen - Chinesischer Döner ... Schmeckt aber um einiges besser als unserer. Sehr gut gewürzt, scharf und Schaf- kein Rindfleisch.


Chinesischer Döner

Gegrillter Fisch am Spieß

Neben allerlei leckeren Sachen wir Fisch und Suppen gab es auch die typische pappigen Süßspeisen, wie man sie auch aus den arabischen ländern kennt. Leider konnte sich außer mir für den Zuckerschock sonst keiner so begeistern... Ich war auf jeden Fall voller Energie :-)
Die Energieversorgung läuft hier auch überall mit Steinkohle ab, mit der dann Öfen befeuert werden, die aussehen als würden sie gleich abheben.

Man bemerke die Flammendüse rechts

Neben dem guten Essen gabs auch einige Pelzhändler, die auch öfter mal gefärbte Pelze verkaufen damit der Fuchs - oder Hund?!- wie ein Tiger aussieht.

Ganz schön langer Kerl

Alle drei vollgestopft mit allerlei verschieden Köstlichkeiten plus ich mit noch einer beträchtlichen Menge Zucker war die nächste Station die Stadtmauer, auf der wir die gesammelten Kalorien wieder weg laufen wollten.

Vor dem Stadttor

Auf der Mauer hatten wir dann auch die erste Begegnung mit etwas kleineren versionen der Terrakottasoldaten.

Die sehen eigentlich nicht furchteinflößend aus

Die gesamte Mauer umgibt die Stadt in einem Quadrat und ist etwas 12km lang. Durch das dunstige Wetter konnte man leider nie von einem Ende zum anderen sehen und nach ungefähr der hälfte der Strecke haben wir dann doch aufgegeben und lieber noch was gegessen.

Auf der Mauer

Nach einiger Sucherei in den kleinen Gässchen fanden wir dann auch eine Moschee, in die man als ungläubiger leider nicht hinen darf.


Moschee


Kein Kommentar...


Später am Abend gings dann noch zu einer Pagode, auf deren Vorplatz Wasserspiele mit klassicher Musik unterlegt gezeigt wurden.

Pagode mit Vorplatz

Sehr durchgefroren vom langen Warten auf die Wasserspiele gings dann auch schon wieder zurück in unser Hostel, wo unser Zimmer sogar zu unserem Entzücke eine Heizung hatte. Also einmal in der Nacht nicht frieren :-)



Stadttor neben dem Hostel